Osteopathie Ljuba Nogales

Was ist Osteopathie?

Die Osteopathie – eine in Deutschland noch verhältnismäßig junge Behandlungsform – ist eine ganzheitliche und manuelle Therapie, die der Diagnose und Behandlung von Funktionsstörungen dient. Dennoch ist die Osteopathie keine neue Wissenschaft. Ihr Grundkonzept wurde bereits im 19. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt A.T. Still (1828 – 1917) entwickelt.

Wörtlich übersetzt bedeutet Osteopathie „Knochenleiden“ (vom altgriechischen osteon = Knochen und pathos = Leiden). Allerdings steht „osteo-“ hier stellvertretend für sämtliche Gewebe wie Muskeln, Bänder, Gefäßsysteme, Nerven etc., die von Osteopathen behandelt werden. Eine Erweiterung erfuhr Stills Konzept der Osteopathie in den cranialen (Schädelsystem) und den visceralen (innere Organe) Bereichen Anfang des 20. Jahrhunderts, so dass heute eine Vielzahl von Beschwerden ganzheitlich behandelt werden kann. Zu den wesentlichen Grundlagen der Osteopathie gehört die Bemühung, die Bewegung und Beweglichkeit im gesamten Organismus zu erhalten, denn der Körper stimmt alle lebensnotwendigen Funktionen in ständiger Wechselwirkung aufeinander ab.

Leben ist Bewegung

Für uns meist kaum wahrnehmbar herrscht in allen Teilen des menschlichen Körpers ein ständiger Fluss an physikalischen, chemischen und anderen energetischen Spannungen. Jeder einzelne Moment unseres Lebens wird durch zahllose lebendige Systeme und deren komplexe Verknüpfungen bestimmt. In uns herrscht also ständig Bewegung und Veränderung.

Wie jedes komplexe lebendige System versucht auch der menschliche Organismus, all diese Bewegungen und Veränderungen in einem harmonischen Gleichgewicht zu halten. Dieses individuelle Gleichgewicht bestimmt unsere Gesundheit. Geht es verloren, sind wir anfällig für Störungen.


Osteopathie für Säuglinge und Kinder

Frühkindliche Dysfunktionen erkennen

Die Geburt kann für das Neugeborene eine extreme Belastung darstellen, weil der Körper des Kindes dabei hohen physikalischen Kräften ausgesetzt ist. Frühgeborene sind davon in besonderem Maße betroffen.

Komplikationen können dies noch verstärken: eine zu frühe oder zu späte Geburt, eine zu schnelle oder zu langsame Geburt, Wehenhemmer oder die Einleitung der Geburt sowie Saugglocke, Zange oder Kaiserschnitt können Spuren, sogenannte Dysfunktionen hinterlassen. Zu den häufig auftretenden Symptomen, die Neugeborene belasten, gehören Saugschwierigkeiten, Schiefhals, asymmetrische Entwicklungsstörungen, Überstreckungstendenzen des Kopfes und Schlafstörungen.

Bleiben solche Fehlspannungen dauerhaft im Körper, können sich aus Sicht der Osteopathie daraus verschiedene Schwierigkeiten entwickeln wie z.B. Lern- und Konzentrationsdefizite, Koordinationsstörungen, Hyperaktivität, Kopfschmerzen, Infektanfälligkeit, häufige Mittelohrenzündungen, Haltungsfehler usw.

Osteopathie verfolgt das Ziel, diese Fehlspannungen zu erspüren und versucht mittels sanfter Stimulation dazu beizutragen, dass der Körper selbsttätig wieder in seine originäre Symmetrie zurückfindet und Spannungen auszugleichen vermag.



Osteopathische Behandlung

Die Ursache erspüren

Mit seinen langjährig geschulten Händen versucht der Osteopath über die Gewebemobilität des Patienten die Ursachen der Störungen zu finden. Danach unterstützt er mit weichen und eher begleitenden als manipulierenden Techniken an verschiedenen Geweben die Mobilität der dortigen Strukturen.

Ziel jeder Behandlung ist es, die Selbstregulierungskräfte des Patienten in den betroffenen Geweben zu aktivieren. Nach osteopathischer Auffassung ist ein langfristig erfolgreiches Ergebnis nur möglich, wenn der Organismus aus sich selbst heraus – über seine Selbstheilungskräfte – die Ursachen der funktionellen Störungen behebt. Denn nicht der Therapeutenimpuls ist entscheidend für die Heilung, sondern die Selbstregulierungskräfte des Patienten.